Präventivmedizin
Der Begriff der Prävention hat sich in den letzten Jahren einen festen Platz in unserem Gesundheitswesen erkämpft. Wurde früher die primäre Aufgabe des Arztes darin gesehen, Krankheiten zu heilen oder möglichst gut zu stabilisieren, so setzt man heute mehr und mehr darauf, die Entstehung von Krankheiten zu verhindern und rechtzeitig bestehende Risikokonstellationen zu entlarven und einzudämmen.
Was ist Präventivmedizin?
Zunächst soll klargestellt werden, was die Präventivmedizin nicht ist:
Eine reine Check-up-Medizin, ähnlich wie der TÜV bei Ihrem PKW, die mit einer vorgefertigten Kette an Untersuchungen alles einmal abklopft und Ihnen zum Schluss einen „okay-Stempel“ wie eine Plakette bis zur nächsten Inspektion aufdrückt. Häufig höre ich von Menschen in meinem Umfeld, daß Sie bei einem ärztlichen Check-up viele moderne Untersuchungen erhalten haben und es zum Schluss hieß: „alles in Ordnung“ oder „Sie sollten aber auf Ihre Blutfette achten, sonst erhöht sich Ihr Risiko deutlich, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen“. Aha – wie achtet man denn so auf seine Blutfette? Und auch, wenn jetzt (noch) alles in Ordnung ist – was sollte man tun, damit das auch in 5-10 Jahren noch so ist?
In der Präventivmedizin geht es darum, für den Patienten individuell ein Gesundheitskonzept zu erstellen, d.h. ihn nicht nur „durchzuuntersuchen“ und mit einer Diagnose und dem oben erwähnten „TÜV-Stempel“ heim zu schicken. Ziel ist es, Ihr persönliches Risikoprofil zu ermitteln, genau hinzusehen, wo Sie aktuell stehen und Sie dann gezielt zu beraten, welche Untersuchungen und eventuell anschließenden Therapien oder Verhaltensmaßnahmen sinnvoll sind.
Außerdem gehört zur Prävention nicht nur das Aufdecken der Risikofaktoren oder der vielleicht bereits bestehenden Risikokonstellation, sondern auch die richtige Vermittlung der Befunde und die Erstellung einer individuellen Behandlungsstrategie.
Gute Präventivmedizin beinhaltet nicht nur eine „Generaluntersuchung“ sondern bietet Diagnose, Therapiekonzept und auch die entsprechende Begleitung und Hilfestellung bei der Umsetzung der Empfehlungen.
Nutzen der Prävention:
Oft liegt der Wert und Nutzen der Gesundheitsvorsorge nicht ganz so vordergründig auf der Hand, wie zum Beispiel der einer notwendigen Operation. Daher fragen sich viele Menschen erst einmal „ist es das denn wert, ich bin doch noch nicht einmal wirklich krank!“. Sind sie sicher? Viele gesundheitliche Probleme beginnen im Verborgenen und sollten bereits dann angegangen werden, bevor es zur offensichtlichen Erkrankung kommt. Der Diabetes oder „Zucker“ und der Bluthochdruck sind Beispiele dafür.
Wann eine präventivmedizinische Vorstellung?
Prävention ist immer und in jedem Alter eine sinnvolle Investition. Wer im Alltag viel leistet, Verantwortung trägt und erfolgreich sein will, der sollte seiner wichtigsten Ressource, nämlich seiner Gesundheit, ausreichende Beachtung schenken.
Prävention im Kindes- und Jugendalter:
- Bewältigung von Stress und Druck im Alltag
- Beratung in Pubertät und Wachstum, z.B. bei Ernährungsfragen, Fragen zu Sucht und Abhängigkeit
- Beratung bei sportlicher Aktivität
Prävention im Alter zwischen 20 und 40 Jahren:
- Stressmanagement
- frühzeitige Erkennung von individuellen Gesundheitsrisiken, z.B. durch familiäre /genetische Belastung, ungünstigen Lebensstil, Unwelteinflüsse
- Beratung bei sportlicher Aktivität
- Beginn der Krebsvorsorge
Prävention im Alter zwischen 40 und 65 Jahren:
- Erkennung von individuellen Gesundheitsrisiken sowie Therapie / Beseitigung bereits bestehender Risikofaktoren
- Stressmanagement
- Krebsvorsorge
- Beratung bei sportlicher Aktivität
Prävention ab 65 Jahren:
- Therapie /Beseitigung bestehender gesundheitlicher Risikofaktoren
- Aufdecken versteckter Mangelzustände
- Stressmanagement
- Beratung bei Fragen zum Erhalt von Alltagskompetenz sowohl im sozialen wie im physischen Bereich
- Krebsvorsorge
- Beratung / Begleitung bei sportlicher Aktivität
Neben dem gerade aufgeführten, generellen Potential einer präventivmedizinischen Untersuchung ist in den folgenden Fällen ist eine präventivmedizinische Vorstellung und Begleitung in besonderem Maße sinnvoll:
- bereits bekannter Bluthochdruck oder mehrfach aufgefallene erhöhte Blutdruckwerte
- erhöhte oder ungünstig verteilte Blutfettwerte
- bereits bestehende oder drohende Zuckerkrankheit
- Übergewicht, insbesondere bei ausbleibendem Erfolg dagegen anzugehen
- Wiederaufnahme oder Beginn von sportlicher Aktivität bei Vorerkrankungen oder fortgeschrittenem Lebensalter oder nach langer inaktiver Phase
- starke körperliche oder seelische Belastung im Alltag
- übermäßiger Stress, dessen Bewältigung Ihnen zunehmend schwer fällt
- bestehende Krebserkrankung oder eine solche in der Krankenvorgeschichte
- Häufung der oben genannten Risikofaktoren in der Familie, auch wenn Sie selbst aktuell (noch) nicht betroffen sind
Kontaktieren Sie mich gerne für weitere Informationen und eine individuelle Beratung!
Gesundheitscoaching
Jeder hat vermutlich eine gewisse Vorstellung, was förderlich und was schädlich für die Gesundheit ist und natürlich gibt es klassische Faktoren und Verhaltensweisen, die für jeden Menschen ungesund sind. Dennoch ist der „richtige“ Lebensstil je nach Veranlagung, Biographie und Zielsetzung recht individuell. Die ureigene genetische Ausstattung, epigenetische Faktoren und eventuelle Vorerkrankungen sowie die aktuelle körperliche und mentale Verfassung spielen eine große Rolle bei der Beurteilung, was für das Individuum den optimalen Lebensstil ausmacht.
Auch die Erwartung an das eigene Dasein ist wichtig: möchte ich „lediglich“ ein gesundes, langes und angenehmes Leben führen oder habe ich gewisse Ziele, wie den Zugewinn an körperlicher Fitness (z.B. für sportliche Ziele) oder an optimaler mentaler Leistungsfähigkeit bei einem hochanspruchsvollen Job. Vielleicht hat jemand auch den Wunsch nach körperlicher Veränderung (z.B. Gewichtsreduktion, Muskelaufbau oder sonstige Optimierung der Figur) oder mentaler Weiterentwicklung (z.B. bessere Entspannungsfähigkeit und bessere Schlafqualität, Streben nach mehr Gelassenheit und Optimismus, Verbesserung von Durchsetzungsvermögen und Souveränität). Vielleicht hat aber auch der behandelnde Arzt dem einen oder anderen dringend eine Änderung des Lebensstils empfohlen, da bestimmte Risikokonstellationen perspektivisch zu einer manifesten Erkrankung führen könnten oder vielleicht bereits erste krankhafte Veränderungen bewirkt haben.
In all den oben genannten Fällen ist es mit ein oder zwei Sätzen mit guten Ratschlägen nicht getan. Veränderungen des Lebensstils brauchen Zeit, ein durchdachtes Konzept und meist auch eine gewisse Leitstruktur und Unterstützung, um nachhaltig und erfolgreich zu sein.
Hierzu gibt es das ärztliche Gesundheitscoaching, welches individuell Ihre Gegebenheiten und Zielsetzungen berücksichtigt. Anders als bei Gesundheitsvorträgen oder ausführlichen Besprechungen in der regulären Sprechstunde zielt das Coaching auf ein interaktives Verhältnis zwischen mir als Coach und Ihnen als Patient oder Klient (im präventiven Falle, wenn noch keine Erkrankung vorliegt) ab. Die notwendigen Änderungen werden beim Coaching in ihren Grundlagen erklärt und besprochen und miteinander abgestimmt, denn kein Coaching ist erfolgreich, wenn die geplanten Änderungen in ihren Inhalten oder in ihrer Form auf Gegenwehr oder Ablehnung stoßen und für den Patienten / Klienten nicht umsetzbar sind. Wie in einem Training werden die Handlungsanstöße und Aufgaben von Ihnen bearbeitet und Stück für Stück umgesetzt.
Oftmals reichen zunächst lediglich ein oder zwei Termine aus, um die richtige Richtung vorzugeben. Manchmal ist aber auch – wie bei einem Personal Trainer im Sport – die kontinuierlich Begleitung in gewissen Abständen erforderlich, um nachhaltig erfolgreich zu sein. Ich unterstütze Sie somit bei Ihren gesundheitlichen Zielen und sehe mich damit als Impulsgeberin, Leitstruktur und Rückhalt, wenn die Dinge nicht so funktionieren wie gedacht oder wenn Fragen und Probleme auftauchen.